Großbritannien: auf den Spuren der Musiklegenden
Großbritannien hat die internationale Musikszene geprägt wie kaum ein anderes Land und die Spuren des reichen Musikerbes sind überall zu finden. Egal ob Klassik oder Dudelsackmusik, Fans fast jeder musikalischen Gattung kommen hier auf ihre Kosten. Wegen Platzmangels werden wir uns in diesem Artikel vor allem auf die beste Pop- und Rockmusik konzentrieren. Lies weiter und erfahre, wo Du ein ikonisches Albumcover von David Bowie nachspielen kannst; wo die Beatles ihre Kindheit verbracht haben; und wo Du heutzutage die beste Live-Musik zu hören bekommst.
Berühmte Albumcover in London nachspielen
Battersea Power Station, London
Das ikonische Backsteinkraftwerk an der Themse im Stadtteil Battersea ist an sich schon ein Foto wert. Doch für Pink Floyd Fans hat das Gebäude eine besondere Bedeutung, denn es schmückt das berühmte Album Animals. Wer das Cover bildgetreu nachspielen möchte, muss allerdings sein eigenes aufblasbares Schwein mitbringen.
Abbey Road, London
Die Abbey Road und ihr berühmter Zebrastreifen, unweit der Abbey Road Studios, wurden auf dem gleichnamigen Albumcover der Beatles verewigt und sind heutzutage eine heiß beliebte Touristenattraktion – sehr zum Unmut der Autofahrer! Nimm drei Freunde mit und entscheide, wer sich die Schuhe ausziehen muss. Ca. zwei Minuten danach könnt ihr die Ergebnisse hier anschauen.
23 Heddon Street, London
Diese unauffällige kleine Gasse an der Regent Street war die Kulisse für David Bowies sonderbares Albumcover zu The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars. Die originellen Schilder und die rote Telefonzelle sind nicht mehr da, doch einen Mülleimer findest Du mit Sicherheit. Also kanalisiere Deinen inneren außerirdischen Rockstar und wirf Dich in Pose!
Berwick Street, London
Diese Straße im Herzen Sohos war früher für ihre vielen Plattenläden und Aufnahmestudios bekannt. Vielleicht haben Oasis deswegen das Albumcover für ihren Riesenerfolg (What’s the Story) Morning Glory? hier geschossen. Die Straße hat sich kaum verändert und hat immer noch einige gute Plattenläden. Schalte den Blitz aus, damit dein Bild unscharf wird.
Die spirituelle Heimat der Smiths besuchen in Manchester
Der historische Jugendverein Salford Lads Club kommt mehrmals in den Liedtexten, Musikvideos und auf den Albumhüllen der Smiths vor. In letzter Zeit hat Morissey den Verein auch noch finanziell unterstützt. Kein Wunder, dass viele davon ausgehen, Morissey hätte seine Kindheit hier verbracht. In der Tat war keiner der Smiths Mitglied im Verein. Trotzdem ist er die spirituelle Heimat der Band und ein beliebter Pilgerort für Smiths-Fans. Weniger bekannt ist, dass der Verein mehrere berühmte „echte“ ehemalige Mitglieder hat, unter anderen zwei Mitglieder der Band The Hollies („He Ain’t Heavy, He’s My Brother“).
Die Geschichte der Beatles hautnah in Liverpool erleben
Man kann sich in Liverpool kaum bewegen, ohne über eine Beatles-Attraktion zu stolpern. Die „Fab Four“ sind in Liverpool aufgewachsen, haben ihre Band dort gegründet, zahlreiche Hits geschrieben und ihre ersten Konzerte gegeben. Die ehemalige Häuser der Lennon- und McCartney-Familien kannst Du mit einer Führung des National Trust besuchen und der legendäre Veranstaltungsort The Cavern, wo die Beatles zum ersten Mal aufgetreten sind, ist immer noch ein wichtiger und trotzdem recht preiswerter kleiner Veranstaltungsort, wo diverse Musiker von The Who bis Adele schon aufgetreten sind. Penny Lane und Strawberry Fields gibt es auch wirklich und in den Ausstellungen der Beatles Story findest Du unter anderem weniger bekannte Bilder aus ihren früheren Jahren.
Merkt euch bitte diese Adresse
Nicht ein einziges Mal waren wir in Camden spazieren, ohne nach dem Weg zu Amy Winehouses ehemaligem Haus gefragt zu werden. Hier ist ein für alle Mal die Adresse: 30 Camden Square, London
Das sind die coolsten Veranstaltungsorte
Natürlich gibt es in Großbritannien viele große und international bekannte Konzerthallen, wie die Royal Albert Hall, das Southbank Centre, und unzählige 02 Academies. Persönlich mögen wir Konzerte am liebsten klein und fein. Du auch? Wir haben ein paar coole, kleine Veranstaltungsorte für Dich ausgesucht.
The Troubadour, Old Brompton Road, London
Ein originelles 50er-Kaffeehaus oben, ein legendärer Kellerclub mit Platz für nur 120 Gäste unten. In den 60ern und 70ern haben großartige, aber noch kaum bekannte Musiker wie Bob Dylan und Paul Simon hier gespielt. Trendangebend ist der Club immer noch; Adele hat ihr erstes Londoner Konzert hier gespielt. Geheimkonzerte, wie eines im letzten Jahr mit Ronnie Wood und Mick Taylor, machen ihn zu einem aufregenden Veranstaltungsort, der mit der Zeit nur noch besser wird.
The Band Room, Farndale, North Yorkshire
Diese putzige Hütte mitten in der Pampa in Nordengland gilt als “der beste kleine Veranstaltungsort der Welt” und bietet Platz für nur 100 Gäste. Tagsüber werden Dorfmeetings und Wohltätigkeitsbasare veranstaltet, abends treten coole internationale Bands und Musiker auf der rot beleuchteten Bühne auf. Hier bringt man übrigens seine eigenen Getränke mit.
100 Club, 100 Oxford Street, London
Der Club wurde 1942 im Londoner West End eröffnet und hat Platz für 350 Gäste. Er war und bleibt ein bedeutender Veranstaltungsort und ist immer mit der Zeit gegangen. Nach der Eröffnung hat er sich schnell als Hotspot für Jazzmusik etabliert und große Künstler wie Louis Armstrong angezogen. In den 60ern wurde er zum beliebten Veranstaltungsort für Rockmusik mit Konzerten von The Who und The Kinks. In den 70ern war der Höhepunkt ein Punk-Festival, auf dem die noch unbekannten Sex Pistols, The Clash und The Damned gespielt haben. In den 90ern traten zum Beispiel Oasis, Muse und Doves auf. Dieser historische Club im Herzen der Hauptstadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert und vielleicht siehst Du ja auch einen Star von morgen.
Großartige Musikfestivals mit einer deftigen Portion britischer Humor
Glastonbury (25-29. Juni 2014 / 30 Kilometer von Bristol) ist wohl das bekannteste und coolste Festival Großbritanniens mit tollem Programm und Hippie-Stimmung trotz Kommerzialisierung. Doch für Festivalanfänger ist es nichts: Der Schlamm ist legendär, die Toiletten unsagbar schlimm und die Tickets sind teuer und schwer zu bekommen. Etwas sauberer und massentauglicher ist das V Festival (16. & 17. August 2014 / 2 Adressen: 30 Kilometer von London oder 20 Kilometer von Birmingham), wo dieses Jahr unter anderem Justin Timberlake, The Killers und Lily Allen auftreten. Sehr schön ist auch das Latitude Festival (17-20. Juli 2014), das eine nette, entspannte Stimmung und ein etwas alternatives Musikprogramm hat. Wie bei fast jedem anderen Festival in Großbritannien gibt es ein Comedy-Programm, doch hier ist es besonders stark und intim. Das Bestival auf der Isle of Wight (4-7. September 2014) bietet ebenfalls mehr als nur gute Musik. Für Rockmusikfans sind das Leads und Reading Festival ein Muss, doch die Stimmung ist hier oft angespannt und etwas zu wild für manchen Geschmack. Eine umfassende Liste aller Musikfestivals in Großbritannien findest Du hier.
Zum Schluss können sich ganz mutige Musikfans ein Schiff auf der Themse ausleihen und wie die Sex Pistols ein respektloses Konzert für die Queen vor den Houses of Parliament spielen. Weniger Mutige können sich unsere Great British Playlist bei Spotify anhören.
Danke an RCA Records, Duncan, Apple/Beatles, Hans Anderson, Pink Floyd Ltd.,wetwebwork, Creation Records, WJLondon, Jack, Lander777, Karl Sinfield und Visit Britain für die Bilder.
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