Backpacking durch Vietnam von A-Z: Der einzige Guide, den du jemals brauchen wirst
Vietnam ist eines der beliebtesten Ziele für Backpacker, und das aus gutem Grund! Es kann schwierig sein, alle Informationen zu finden, die du brauchst, wenn du deinen Trip planst, also haben wir für dich hier alles an einem Ort gesammelt – gern geschehen! Sei es eine Liste an möglichen Unterkünften, Visabestimmungen, oder ein zweiwöchiger Reiseplan, hier findest du alles, was du brauchst.
- Die beste Reisezeit für Vietnam
- Das vietnamesische Neujahr
- Brauche ich ein Visum für Vietnam?
- Reisen in Vietnam
- Durchschnittliche Preise in Vietnam
- Tolle Unterkünfte
- Reiseplan für Vietnam
- Das vietnamesische Essen
- Die vietnamesische Kultur
- Ist Vietnam sicher?
- Reisetipps für Vietnam
- Packliste für Vietnam
Die beste Reisezeit für Vietnam
Empfehlungen von Sophie Spencer
Da Vietnam ein ziemlich langes Land ist, bietet es auch erstaunliche regionale Vielfalt. Du kannst einen sommerlichen Strandurlaub machen, die größte Höhle der Welt erkunden, mehrere UNESCO Weltkulturerbestätten besuchen, ins Gewusel von Ho Chi Minh City und Hanoi eintauchen, oder alles davon tun! Klingt ziemlich unglaublich, oder? Auch wenn die geographische Länge des Landes bedeutet, das es hier, da und überall Strände gibt, macht sie es etwas schwieriger, die Jahreszeiten zu verstehen. Hier gibt es nicht einfach nur Frühling, Sommer, Herbst und Winter, aber keinen Grund zur Sorge, wir können dir alles erklären! Wir haben ganz genau recherchiert, um dir sagen zu können, wann du Vietnam am besten bereisen solltest.
Pi mal Daumen lässt sich sagen, dass sich ein Trip entlang der gesamten Länge des Landes ohne zeitliche Einschränkungen am besten entweder zwischen Februar und April oder zwischen November und Dezember durchführen lässt.
Das Wetter in den verschiedenen Regionen Vietnams
Die beste Reisezeit für den Norden: Sapa, Hanoi und Halong Bay
Im Norden wird dir das Beste aus beiden Welten geboten: Die wunderschönen Strände von Halong Bay an der Küste, und die atemberaubenden und nicht enden wollenden Reisterrassen von Sapa im Inland. Der Norden ist außerdem die einzige Region Vietnams, in der es eine tatsächliche Sommer- und Wintersaison gibt.
Beste Reisezeit: März bis Mai. Zur Mitte der Wintersaison (Januar/Februar) liegen die Temperaturen bei 18-22 Grad und es regnet sehr wenig. Denk jedoch daran, nichtsdestotrotz einen Cardigan und einen Schal mitzunehmen, da die Temperaturen auch mal auf 15 Grad runtergehen.
Schlechteste Reisezeit: Ende Mai bis August. Von Mai bis Oktober herrscht Sommer, und das ist nicht so schön, wie es klingt! Ab Ende Juni steigt die Luftfeuchtigkeit und regnet es unglaublich viel, vor allem um Halong Bay. Oft werden die Touren zu den UNESCO Weltkulturerbestätten aufgrund des Wetters abgesagt, und man möchte doch wirklich nicht das Risiko eingehen, diese zu verpassen. Komm schon Vietnam, versau uns nicht die Tour!
Hanoi 📷: @coast_to_costans
Die beste Reisezeit für die Zentralküste: Hue, Hoi An, Danang
Wenn du auf der Suche nach der perfekten Mischung zwischen Kultur- und Strandurlaub bist, dann ist die Zentralküste genau dein Ding. Hoi An ist bekannt für seine künstlerisch beleuchteten Straßen, welche sogar Teil des Weltkulturerbes sind, während Hue mit beeindruckenden Tempeln glänzt, und Danang mit einigen der besten Stränden des Landes auftrumpft. Dies ist eine unglaubliche Gegend, aber es ist wichtig, dass du den richtigen Reisezeitpunkt wählst, da Strand und Regen nicht unbedingt ein Traumpaar sind.
Beste Reisezeit: Februar – Mai. Der Frühling an der Zentralküste bietet perfektes Reisewetter – nicht so heiß, dass du dahinschmilzt, und doch warm genug für einen Sprung ins kühle Nass. Die Temperaturen betragen um die 25 Grad, und auch die Sonne lässt sich regelmäßig blicken, während der Regen sich die meiste Zeit fernhält, sodass du den Regenschirm getrost ganz unten im Rucksack lassen kannst.
Schlechteste Reisezeit: August – Dezember. Weiter im Norden (Hue) beginnt im September die Monsun-Zeit, die bis Februar anhält, Danang hingegen ist nur im November und Dezember davon betroffen. Die Zentralküste wird von August bis Dezember außerdem häufig von Taifunen und Hurricane-ähnlichen Winden heimgesucht.
Hoi An City 📷: @leftietraveler
Die beste Reisezeit für den Süden: Nha Trang, Ho Chi Minh City und der Fluss Mekong
Südvietnam ist ein wahres Zeugnis der Geschichte und der beste Ort, um das echte Leben der Einheimischen in den Dörfern in sich aufzunehmen. Die meisten Reisenden kommen für einige Tage in die Region, um einen authentischen Aufenthalt am Fluss Mekong zu erleben, wo du von den Gerüchen und Geräuschen Ho Chi Minh Citys magisch angezogen wirst. Das Wetter in dieser Region ist nicht so komplex wie im Norden und kann ganz einfach in eine Trocken- und eine Regenzeit geteilt werden.
Beste Reisezeit: Dezember – März. Die Trockenzeit geht bis Anfang Mai, doch die Temperaturen sind von Dezember bis März am angenehmsten. Dann ist es zwar heiß und feucht, allerdings steigen die Temperaturen nicht ins Unermessliche, wodurch du deine Zeit um einiges mehr genießen kannst. Wenn du dich entlang der südlichen Küste aufhältst, wird dich der frische Meereswind abkühlen, wenn du nicht sogar im tiefen Blau selbst eintauchst.
Schlechteste Reisezeit: Mai – November. Die Regensaison ist zwar nicht sechs Monate lang gleich stark, nichtsdestotrotz regnet es fast jeden Nachmittag. Am schlimmsten ist es zwischen Juni und August, also empfehlen wir dir, dich zu der Zeit nicht in der Gegend aufzuhalten.
Nha Trang 📷: @badgalkarii
Das vietnamesische Neujahr
Das vietnamesische Neujahr, allgemein als TET-Fest bekannt, ist der wichtigste Tag des Jahres für die Vietnamesen. Er wird ähnlich zelebriert wie Weihnachten und Silvester, wo Familien zusammenkommen, Geschäfte geschlossen sind, und einiges an Feierlichkeiten stattfindet.
Wann ist das vietnamesische Neujahr?
TET findet am ersten Tag des ersten Monats des Mondkalenders statt. Dieser liegt im Normalfall in der letzten Januar- oder der ersten Februarwoche.
TET Daten
2019: 05. Februar
2020: 25. Januar
Reisen vor, während und nach dem vietnamesischen Neujahr
Wenn du um das TET-Fest herumplanen kannst, würde ich dir das empfehlen. Wenn das nicht geht, wirst du bestimmt trotzdem eine gute Zeit haben, versuch jedoch, flexibel zu bleiben und keine Vorurteile zu haben. Mein Vorschlag wäre es, zur Küste zu reisen und an einem menschenleeren Strand die Sonne zu genießen.
Was du während des vietnamesischen Neujahrs zu erwarten hast
Öffentlicher Verkehr: Da die Einheimischen im Normalfall für die TET-Feier in ihre Heimatstädte reisen, sind die öffentlichen Verkehrsmittel zu dieser Zeit recht überfüllt und in den Zügen wimmelt es von Familien mit Kindern. In unserem 6-Bett-Abteil im Nachtzug lagen zum Teil vier Leute in einem Bett. Außerdem gehen die Preise hoch, sodass das Reisen teurer ist als sonst. Unser Tipp: Buch deine Reise so weit im Voraus wie möglich, wenn du um TET verreisen willst.
Unterkünfte: Während TET ein Hostel zu finden, sollte weder ein großes Problem sein, noch wird es dein typisches Südostasien-Budget überschreiten. Im Gegensatz zu Weihnachten und Silvester ist TET nämlich ein Familienfeiertag, sodass du dir keine Sorgen machen musst, dass die Hostelbetten von Einheimischen beansprucht werden.
Touren: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Reiseveranstalter über TET keine Touren anbieten, dies gilt besonders für Halong Bay. Die meisten Boote dorthin fahren über die Feiertage nicht, sodass es wichtig ist, dies bei der Planung zu berücksichtigen. Falls du jedoch einen Veranstalter findest, der weiterhin Überfahrten anbietet, solltest du dies unbedingt ausnutzen, da du quasi die ganze Bucht für dich alleine hast.
Essen: Leider schließen die meisten Restaurantbesitzer und Straßenverkäufer über die Feiertage ihre Türen, um Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Lerne also aus meinen Fehlern und plane voraus. Kauf dir einen Vorrat an Snacks auf dem Markt und recherchiere, was am Feiertag geöffnet hat, um eine endlose Suche zu vermeiden, wenn dein Magen bereits knurrt.
Brauche ich ein Visum für Vietnam?
Visabestimmungen für Deutsche
Für bis zu 15 Tage Aufenthalt brauchst du als deutscher Staatsbürger kein Visum, dabei musst du jedoch darauf achten, dass dein Reisepass bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig ist. Für längere Aufenthalte muss ein Visum online unter www.vietnambotschaft.org beantragt werden. Ab Ende Juni 2018 könnten sich diese Bestimmungen ändern, falls du also danach verreist, solltest du noch einmal recherchieren, ob diese Informationen noch aktuell sind.
Visabestimmungen für Österreicher
Als österreichischer Staatsbürger musst du online unter www.visum-für-vietnam.de oder bei der vietnamesischen Botschaft in Wien ein Visum beantragen. Dieses kostet um die 30 Euro.
Visabestimmungen für Schweizer
Ein Visum für Vietnam kann bei der Konsularabteilung der Botschaft (www.vietnam-embassy.ch) beantragt werden, vorausgesetzt, dass der Reisepass noch mindestens sechs Monate Gültigkeit hat. Das Visum sollte mindestens eine Woche vor Abreise beantragt werden, da die Bearbeitungszeit drei bis fünf Werktage beträgt.
Visabestimmungen für US-Bürger
Als amerikanischer Staatsbürger brauchst du ein Visum, um in Vietnam einzureisen. Für ein Reisevisum kannst du dich online unter www.vietnamvisa.govt.vn registrieren und musst dann auf eine Bestätigung warten. Ein solches Visum kostet dich weniger als 20 Dollar.
Visabestimmungen für UK-Bürger
Wer einen britischen Pass besitzt, kann Vietnam bis zum 30. Juni 2018 ohne Visum für maximal 15 Tage besuchen. Für Besuche bis zu 30 Tagen kann man sein Visum online beantragen, für längere Aufenthalte muss man dafür zur vietnamesischen Botschaft.
Visabestimmungen für australische Bürger
Als Australier muss man ein passendes Visum haben, um Vietnam betreten zu können. Ein einmaliges Einreisevisum für bis zu 30 Tage kann hier online beantragt werden.
📷: @helenbldwn
Reisen durch Vietnam
Fahren in Vietnam
Einer der besten Wege, das authentische Vietnam kennenzulernen, ist es, seine Straßen auf einem Motorrad zu erkunden. Allerdings kann der vietnamesische Straßenverkehr sehr hektisch sein und ist nichts für diejenigen, die sich leicht erschrecken, oder die, die an ihren Fahrkünsten zweifeln.
Außer von Motorrädern wimmelt es auf den Straßen Vietnams auch von Fahrrädern, kleinen Autos und anderen Gefährten, die in jede Richtung davonrasen. Auch wenn die Straßen Vietnams sicherer sind als die der meisten anderen Länder in Asien, so ist doch große Vorsicht zu bewahren.
📷: @sofiajulieg
Durchschnittliche Preise in Vietnam
Währung
Die vietnamesische Währung ist der Dong (VND), nichtsdestotrotz werden in weiten Teilen des Landes auch US-Dollar und Pfund akzeptiert.
Wechselkurs
Der vietnamesische Dong ist sehr schwach verglichen mit dem Euro. Ein Dong entspricht etwa 0,00004 Euro, das heißt für einen Euro bekommst du um die 27 100 VND (Stand Mai 2018).
Durchschnittliche Kosten
Der momentane Wechselkurs und Wert des VND macht das Reisen durch Vietnam größtenteils erschwinglich. Ein Bier kostet etwa 27 Cent, ein Drei-Gänge-Menü für Zwei in einem Mittelklasse-Restaurant gibt es schon für leckere 12 Euro.
Trinkgeld zu geben ist in Vietnam nicht üblich, vor allem in Restaurants und Bars, in denen überwiegend Einheimische einkehren. Manche Tourguides oder Taxifahrer erwarten ein kleines Trinkgeld, wenn ihr Service besonders gut war.
Tolle Unterkünfte
Um das Beste aus deiner Unterkunft rauszuholen, solltest du in Vietnam auf jeden Fall in Hostels wohnen, und glaub mir, da kannst du dich drauf freuen! Die Hostels des Landes gehören zu den besten der Welt. Denk an Rooftop-Bars, luxuriöse Einzelzimmer, hauseigene Swimming-Pools und kostenloses Bier und Frühstück jeden Tag. Vietnam ist ein sehr langes Land, und wir haben für dich die coolsten Hostels an den coolsten Orten gesammelt.
Schau dir die komplette Liste unserer Hostels in Vietnam an.
Reiseplan für Vietnam
Empfehlungen von Hannah Logan
Ich habe einen ganzen Monat damit verbracht, Vietnam zu erkunden, und mich dabei in das Land verliebt. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das zuvor nie gedacht. Ich dachte an einschüchternden Verkehr und Menschenmassen. Mir graute es vor stundenlangen Reisen zwischen den verschiedenen Städten. Ich war besorgt wegen der Sprachbarriere. Doch am Ende erwiesen sich alle meine Sorgen als unnötig. Das Überqueren der chaotischen Straßen wurde zu einem Spiel, die Reisezeiten waren es auf jeden Fall wert, und die herzlichen Einheimischen habe ich sofort ins Herz geschlossen.
In Vietnam gibt es viel zu sehen und zu tun, von genialem Essen über die historisch geprägten Städte bis hin zu den acht UNESCO Weltkulturerbestätten. Dieser zweiwöchige Reiseplan enthält ein bisschen von alldem. Unsere Route beginnt in Hanoi und endet auch dort, da dies für die meisten Reisenden am praktischsten ist, allerdings muss man dadurch auch einige Teilabschnitte doppelt bereisen. Wenn dir das nicht zusagt, könntest du den Trip umstrukturieren, sodass er stattdessen in Hoi An endet.
Zwei Wochen mit dem Rucksack durch Vietnam
Tag 1-2: Hanoi
Sich durch die wuseligen und vor Fahrzeugen aller Art wimmelnden Straßen der vietnamesischen Hauptstadt zu navigieren, kann eine ganz schöne Herausforderung darstellen. In Hanoi gibt es einiges zu entdecken, wie zum Beispiel die zahlreichen Museen oder die faszinierende Altstadt, in der du dich stundenlang verlieren kannst.
Die Altstadt lebt von ihrer französisch-kolonialistischen Architektur, den Tempeln und Pagoden. Und dann gibt es da noch die schmale Straße Ngo 224 Le Duan, durch die der Hanoi-Zug bei voller Geschwindigkeit rast, sodass die Fußgänger sich flach gegen die Wände der Gebäude drücken müssen. 36 Straßen in der Altstadt sind nach den Berufen benannt, die in ihnen seit Jahrhunderten ausgeübt werden. So kann man zum Beispiel in Hang Dau Schuhe zu kaufen, in Hang Bac echtes Silber erwerben, und in Hang Quat aus einer riesigen Auswahl an Handfächern wählen. In diesen kleinen Sträßchen kannst du die perfekten Souvenirs für deine Lieben finden.
Danach solltest du dir einen Straßenverkäufer suchen, der Bun Cha verkauft. Dieses Gericht, das oft zu Mittag verzehrt wird, besteht aus Nudeln und gegrilltem Schweinefleisch mitsamt einer süß-scharfen Soße und leckeren landestypischen Kräutern. Obwohl man Bun Cha auf Speisekarten im ganzen Land findet, hat es seinen Ursprung in Hanoi, weswegen es natürlich am schönsten ist, es auch hier zu probieren – zum Beispiel in der Nähe der St. Joseph’s Cathedral.
Was du ebenfalls UNBEDINGT probieren musst, ist vietnamesischer Kaffee. Wenn du diese Spezialität verkosten willst (denn vietnamesischer Kaffee ist nicht einfach nur Kaffee aus Vietnam), kann ich dir das Café Dinh empfehlen, wo du sie in einer authentischen Atmosphäre genießen kannst. Das Café ist ein echter Geheimtipp, versteckt in einer kleinen Seitenstraße neben Ding Tien Hoang 13. Es kann etwas schwierig zu finden sein, doch hab Geduld, die Suche lohnt sich! Wenn du dich jedoch eher nach Ruhe und Frieden sehnst, hast du in der Altstadt eine riesige Auswahl an süßen Cafés, ich persönlich bin ein großer Fan des Nola.
Hanoi ist ebenso die Heimat der berühmten Wasserpuppenshow. Wenn du über ein Wochenende in der Stadt bist, solltest du dich abends in die Fußgängerzone der Altstadt begeben und von Straßenmärkten, regionalen Delikatessen und Musik verzaubern lassen. Auch sieht man hier oft Einheimische in traditionelle Spiele vertieft, und wenn man nett ist, darf man sogar mitspielen.
Nach deinem letzten Tag in Hanoi kannst du entweder den Bus oder den Nachtzug nach Sapa nehmen. In beiden Fällen musst du mit einer gewissen Geräuschkulisse rechnen, doch der Zug ist bequemer. Du solltest dabei jedoch im Hinterkopf behalten, dass du mit dem Zug nicht den gesamten Weg bis nach Sapa zurücklegen kannst, sondern für den letzten Teil noch einen Shuttlebus nehmen musst, der noch einmal extra kostet.
Meine Lieblingshostels in Hanoi sind das See you at Lily’s und das Flipside Hostel.
Tag 3-5: Sapa
Sapa ist bekannt für seine Wanderwege und Reisterrassen, doch ich muss sagen, dass mir persönlich die Stadt selbst zu touristisch war, und ich stattdessen ins Tal nach Tavan gereist bin. Das ist ein kleines Dorf mit einer Handvoll Frühstückspensionen, ein paar Restaurants, und einem kleinen Spa für die Entspannungsmassage nach der Wanderung. Von dort sieht man die berühmten Hügel und Berge von Sapa, von Wolken umgeben, sowie die saftig grünen Reisterrassen. Außerdem gibt es hier unzählige Wanderwege verschiedener Längen und Schwierigkeitsgrade, die super alleine zu bewältigen sind – so musst du nicht einmal einen Guide engagieren.
Die Frauen der Hügelstämme verkaufen in der hiesigen Grundschule ihre Kunst und Produkte, und werden dir oft anbieten, dich herumzuführen. In den meisten Pensionen und Hostels wird auch eine Familien-Dinner-Option angeboten, die du auf jeden Fall ausnutzen solltest.
Wenn du eine Pause von den ganzen Reisterrassenwanderungen brauchst, kannst du dir ein Motorrad mieten und den Norden des Landes erkunden. Wenn du Lust auf ein Abenteuer hast, kannst du so sogar bis zur chinesischen Grenze gelangen. Allerdings wäre es gut, wenn du schon Erfahrungen im Motorrad fahren hast, da die Straßen auch in dieser Gegend sehr belebt sind.
Denk daran, dass es in Sapa im Gegensatz zu Zentralvietnam aufgrund der Lage in den Bergen recht kühl werden kann, vor allem nachts. Also solltest du auf jeden Fall eine lange Hose, einen Pulli und eine Regenjacke dabei haben, selbst in den wärmeren Monaten.
Am Ende deines letzten Tages in Sapa (oder Tavan) nimmst du den Nachtbus oder -zug zurück nach Hanoi, von wo aus es zu deinem nächsten Stop geht, Halong Bay. Dorthin kannst du per Bus oder Schiff gelangen, doch bedenke, dass die Busfahrt ziemlich wackelig werden kann und um die 12 Stunden dauert.
Meine Hostelempfehlung für Tavan: Ta Van Hostel
Tag 6-8: Halong Bay
Halong Bay ist eine Weltkulturerbestätte, zu der über 1600 Inseln gehören, die gefährlich aus den Fluten ragen. Auch wenn es hier mitunter von Touristen wimmelt, ist die Bucht doch etwas, was du auf keinen Fall auslassen darfst.
Der spannendste Weg, sie zu erleben, ist bei einer Kreuzfahrt. Diese gibt es mit und ohne Übernachtung, ich empfehle die zweitägige, da man dann mehr Zeit hat, alles in sich aufzunehmen. Ich selbst habe nämlich die eintägige Kreuzfahrt gemacht, und mich danach gefühlt, als hätte ich ein bisschen was verpasst.
Kreuzfahrten gibt es hierbei für verschiedene Budgets und Bedürfnisse. So sind Partykreuzfahrten samt Trinkspielen sehr beliebt, während es aber auch Dutzende entspannter oder luxuriöser Kreuzfahrten gibt.
Alternativ kannst du auch von Cat Ba Island aus eine eintägige Kreuzfahrt machen. Cat Ba ist die günstigere Option und außerdem hat man hier den Vorteil, dass man nicht nur auf dem Wasser ist, sondern ebenso die Insel erkunden kann. Die meisten Leute finden das super, andere jedoch wünschen sich, sie hätten sich doch für zwei Tage entschieden, um das Komplettpaket zu erleben. Nimm dir also am besten vorher die Zeit, die Optionen abzuwägen, bevor du dich entscheidest.
Die Übernachtungsplätze sowie die Plätze auf den Kreuzfahrten sind immer recht schnell ausgebucht, selbst in der Nebensaison. Von daher solltest du am besten schon in Hanoi buchen, zum Beispiel über dein Hostel.
Nach Ende der Kreuzfahrt kannst du entweder den Nachtbus zurück nach Hanoi nehmen (16 Stunden), oder nach Hue fliegen. Der Nachtbus ist um einiges günstiger, besonders weil man sich dann auch eine Übernachtung spart. Allerdings dauert die Fahrt lange, ist unbequem, und kann oft sehr laut sein. Wenn dir im Auto oder in Achterbahnen leicht schlecht wird, kann die Fahrt im Bus ebenfalls sehr unangenehm für dich werden. Die Flüge wiederum sind teurer, aber viel schneller und bequemer. Je früher du deinen Flug buchst, desto besser der Deal. Ein einfaches Ticket kostet um die 30 Euro.
📷: @gabescalise
Tag 9: Hue
Steh früh auf und erkunde die Stadt samt ihrer umliegenden Tempel und Mausoleen. Die Kaiserstadt von Hue, der von historischen Mauern umrandete Palast innerhalb der Zitadelle, ist eindeutig das Highlight. Dessen Eingänge sind in leuchtenden Farben wunderschön delikat verziert, doch leider stehen nur noch wenige der ursprünglichen Bauwerke.
Für mich sind das Schönste an Hue die kaiserlichen Gräber und Mausoleen. Hue war einmal die Hauptstadt Vietnams, weswegen viele der ehemaligen Staatsoberhäupter hier begraben sind. Vermutlich wirst du keine Zeit haben, all diese Grabstätten in einem Tag zu besuchen, also empfehle ich dir drei davon, die besonders sehenswert sind: die Gräber der Kaiser Khai Dinh, Tu Duc, und Minh Mang. Achte darauf, am ersten Tempel ein Kombiticket für alle drei zu kaufen, sodass du Geld sparst.
Miete dir ein Motorrad oder engagiere einen Fahrer, der dich zu den Tempeln bringt, da diese außerhalb der Stadt liegen. Wenn dein Hostel nicht für solche Transportmöglichkeiten wirbt, frag einfach die Angestellten, sie werden sicher einen Fahrer kennen, der dich gerne dorthin bringt.
Meine Hostelempfehlung für Hue: Amy Hostel Hue
Tag 10: Der Hai Van-Pass
Der Tagestrip über den Hai Van-Pass war für mich vermutlich die beste Erfahrung meiner ganzen Reise. Der Name Hai Van bedeutet „Meereswolken“, und dieser Pass umfasst eine 127km lange Strecke von Hue nach Hoi An, die dich sowohl an Hügeln und entfernten Bergen vorbeiführt, wie auch an fruchtbaren grünen Feldern. Außerdem wird dir ein imposanter Blick auf das tosende Meer und die Skyline der umliegenden Städte geboten.
Der Hai Van-Pass gelangte aufgrund des 2009 erschienenen Top Gear Motorrad Specials zu Berühmtheit und gilt allgemein als einer der spektakulärsten Roadtrips des Landes.
Wenn du nicht selbst Motorrad fahren kannst oder willst, kannst du die Strecke auch mithilfe des Easy Rider Programs entdecken, bei dem du hinten auf einem Motorrad sitzt, während ein Guide fährt. Informiere dich hierfür im Voraus und stell sicher, dass du einen seriösen Fahrer erwischst, dafür kann ich die Firma Hue Bike Tours empfehlen, mit denen ich meine Tour gemacht habe.
Du solltest auf jeden Fall an den Elephant Springs Halt machen, in denen du bei gutem Wetter auch schwimmen kannst, sowie an den Aussichtspunkten entlang des Passes (vor allem an dem 19km langen Abschnitt durch die Berge), an den Marble Mountains, und der Dragon Bridge bei Da Nang. Wenn du eine kleine Pause und etwas Leckeres zu essen möchtest, empfehle ich dir, in einem der kleinen Fischerdörfern kurz vor dem Pass Halt zu machen, in denen es eine Vielzahl an tollen Meeresfrüchte-Restaurants gibt.
In Hanoi solltest du im Tribee Kinh Hostel übernachten.
Tag 11-13: Hoi An
Hoi An ist eine charmante Stadt mit einer historisch anmutenden und bunten Altstadt, und für viele Touristen der schönste Ort des Landes. Obwohl die Stadt recht klein ist, gibt es hier einiges zu erleben, weswegen drei Tage Aufenthalt genau richtig sind.
Hoi An ist bekannt für seine Schneider, die Kleider und Anzüge maßschneidern und sogar Schuhe nach Maß anfertigen. Der Beliebtheit maßgeschneiderter Kleidung verdankt die Stadt es, dass es dort hunderte Schneidereien gibt, allerdings unterscheidet sich deren Preisniveau und Qualität sehr und viele von ihnen sind leider Ausbeuterbetriebe. Aus eigener Erfahrung kann ich BeBe Tailors empfehlen, sie bieten gute Qualität der Stoffe, wunderschöne Handarbeit, und professionelle Schneiderinnen, die die Arbeit vor Ort erledigen. Am besten solltest du deine Bestellung direkt nach Ankunft aufgeben, sodass genug Zeit für Anproben und Änderungen ist. Zwei bis drei Tage sollten perfekt passen.
Auch wenn die Schneidereien eine große Anziehung besitzen, sind sie doch nicht mein Highlight der Stadt, sondern die Altstadt, deren Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Wenn du vorhast, Museen oder andere geschichtsträchtige Gebäude wie die alten Handelsbauten und Versammlungsstätten zu besuchen, wirst du eine Eintrittskarte zur Altstadt kaufen müssen, die du auch immer bei dir tragen solltest.
Ich möchte dir ebenso den Besuch der Japanese Covered Bridge ans Herz legen, davor gehst du am besten zum Mittagessen auf den Central Market und bestellst ein Gericht namens Lau Lau, das aus Nudeln, Schweinefleisch und Gemüse besteht. Das ist nämlich super lecker und man bekommt es auch nur in Hoi An, da laut einer Legende das Wasser zur Herstellung aus einem geheimen Brunnen in der Nähe stammen muss.
Außerdem musst du natürlich den Nachtmarkt erkunden, auf dem du überall Seidenlaternen in knalligen Farben findest, entlang der Straßen wie auch als Souvenir für Zuhause.
Ein weiteres Essen, dass du in Hoi An probieren musst, ist Banh-Mi. Das sind getoastete Sandwiches, die mit Gemüse, Mayonnaise und dem Fleisch deiner Wahl (meistens Hähnchen oder Schwein) gefüllt sind.
In Hoi An gibt es auch einige tolle Bars, von denen viele günstige Getränke und Specials anbieten, vor allem in der Gegend über der Brücke namens An Hoi. Tiger Tiger ist sehr beliebt und immer voll. Wenn du auf der Suche nach etwas Gehobenem bist, besuch mal die Q Bar, hier gibt es die teuerste Cocktailkarte der Stadt.
Tagsüber kann man auch gut am Strand von Hoi An Zeit verbringen, der ungefähr 20 Minuten mit dem Fahrrad entfernt liegt, oder ein Motorrad mieten und zu den nahegelegenen My Son Ruins fahren, einer Ansammlung Turm-ähnlicher Tempel aus Zeiten des Champa Königreichs (4. bis 13. Jahrhundert). Hier kann man super eine kleine Erkundungstour veranstalten.
Tag 14
An Tag 14 ist es Zeit für den Rückflug nach Hanoi, um deinen Heimflug zu erwischen.
Vietnam ist ein unglaubliches Land, und auch wenn du natürlich noch mehr Zeit dort verbringen könntest, sind zwei Wochen gut kalkuliert, um alle Highlights abzuklappern.
Vietnamesisches Essen
Empfehlungen von Marina Nazario
Eine Reise nach Vietnam bietet dir die Möglichkeit, dich durch eine der exotischsten und abwechslungsreichen Küchen der Welt zu probieren. Vietnam hatte seit eh und je eine reiche Essenskultur, doch seit es am Ende des 19. Jahrhundert von den Franzosen kolonialisiert wurde, hat die vietnamesische Küche auch einen großen französischen Einfluss.
Obwohl Vietnam ein so riesiges Land ist, zieht sich ein Motto von Norden nach Süden und das heißt Balance. Dadurch schaffen sie es, dass das Essen gleichzeitig süß, sauer und scharf ist (ich verstehe auch nicht, wie das geht). Die Vietnamesen lieben außerdem ihren Kaffee, backen vielleicht noch besseres Brot als die Franzosen, und essen Tonnen an Nudeln. Und das Beste? Das Essen ist unglaublich günstig. Für Essen von einem Straßenstand bezahlst du etwa 10 000-60 000 VND (zwischen 40 Cent und 2 Euro), für ein richtiges Essen in einem Restaurant etwa 113 000-160 000 VND (4 bis 6 Euro). Ja, du hast richtig gelesen.
Wenn du in dieses wunderschöne Land in Südostasien reist, solltest du einiges an Appetit und Mut mitbringen. Die Hälfte der Zeit weißt du nämlich nicht mal genau, was du da eigentlich gerade isst. Doch dafür sind wir ja da, um dir dabei zu helfen! Wir haben hier eine Liste an 17 Gerichten zusammengestellt, die du in Vietnam auf jeden Fall probieren musst. Und denk dran, das Aussehen täuscht oft. Also Augen zu und durch, es wird sich lohnen.
Egg Coffee alias Cà Phê Trúng
Ganz Vietnam ist besessen von Kaffee, doch in Hanoi gibt es eine ganz besondere Spezialität: Egg Coffee. Dieser wurde in den 40er Jahren aufgrund von Milchknappheit erfunden. Er besteht aus Eigelb, Kaffeebohnen, Kondensmilch und Zucker. Die Zutaten werden dabei schaumig geschlagen, erhitzt und dann mit einer Schicht Eierschaum garniert. Das Ergebnis ist dickflüssig, geschmacksintensiv, süß und cremig, und ein absolutes Muss auf deiner Reise durch Vietnam. Man findet den Egg Coffee in den meisten Cafés für ein oder zwei Euro.
Egg Coffee 📷: @mabuhaymiles
Marinierter Oktopus alias Bạch Tuộc Nướng Sa Tế
Wenn du auf dem Grill eines Straßenverkäufers dicke Oktopustentakel erspähst, bestell sie dir. Wir sprechen hier nicht von der Art Oktopus, die paniert und frittiert als Vorspeise serviert wird, sondern von einem beliebten und preiswerten Essen, das man auch auf den Tellern vieler Einheimischer findet. Es handelt sich hier um zarten und marinierten gegrillten Oktopus, serviert mit einer leicht scharfen Erdnusssoße, die dem Gericht das gewisse Etwas verleiht. Wenn du in Ho Chi Minh City bist, geh am besten in die Vinh Khanh Street, hier servieren sie die besten Meeresfrüchte.
Che Dumpling
Che ist ein süßes vietnamesisches Dessert, das in vielen verschiedenen Formen angeboten wird: als Kaltgetränk, Pudding, oder Knödel-ähnliches Bällchen. Letzteres ist unser Favorit, dessen Name Chè Bánh Xếp wörtlich übersetzt „gefaltetes Kuchendessert“ bedeutet. Es besteht aus grüner Bohnenpaste, die in einem Teig aus Tapioca und Reismehl eingerollt und dann mit Sesam und Kokosnuss bestreut wird. Zu kaufen gibt es das Dessert auf Märkten und in Restaurants des ganzen Landes. Pass allerdings auf, es herrscht Suchtgefahr!
Vietnamesische Schweinebällchen mit Nudelsalat alias Bun Cha
Darunter kannst du dir einen „unfertigen“ Salat vorstellen. Im Normalfall kommen die Zutaten in verschiedenen Schüsseln auf den Tisch, sodass du alles, worauf du Lust hast, auf deinen Teller stapeln kannst. Auf jeden Fall dabei sind kalte Reisnudeln, eine leckere Soße zum Tunken, Gemüse und perfekt gegrillte Fleischbällchen (die du schon einen Kilometer entfernt riechen kannst). Und was gut genug für Barack Obama ist, muss doch auch gut genug für dich sein, oder? Er bestellte nämlich dieses Gericht, als er mit Anthony Bourdain in einem Restaurant in Hanoi einen Zwischenstopp machte.
Bun Cha 📷: @hellenbeen
Water Fern Cake alias Bánh Bè
Du denkst dir jetzt vermutlich „Was zur Hölle ist ein Water Fern Cake?“ Nunja, hier haben wir es leider mit einer Täuschung zu tun, da es sich gar nicht um einen Kuchen handelt. Das Gericht ist herzhaft und setzt sich zusammen aus einem gedämpften Reisfladen, gehackten Garnelen, Schweinekruste, Fischsoße, gebratenen Schalotten und Frühlingszwiebeln. Es ist in Zentralvietnam sehr beliebt, wenn du also Hoi An erkundest, solltest du es in der Phan Dinh Phung Street bei einem Straßenverkäufer oder in einem Restaurant für weniger als einen Euro probieren.
Süße schwarze Sesamsuppe alias Xi Ma
Erinnerst du dich noch dran, dass wir gesagt haben, dass du Mut mitbringen musst, wenn es um vietnamesisches Essen geht? Dieses Gericht ist ein weiteres Beispiel dafür. Wir wollen ehrlich sein, diese „Suppe“ sieht nicht sonderlich ansprechend aus, allerdings handelt es sich dabei um ein Dessert, dessen Geschmack dich absolut umhauen wird (das ist uns nämlich passiert).
Die Zutaten der Suppe sind schwarzer Sesam, Zucker, Kokosnuss und Wassernabel (eine geheime Zutat der chinesischen Kräutermedizin) und sie wird warm in einer kleinen Schüssel serviert. Dieses süße und nussige Dessert ist in Hoi An sehr beliebt. In der Altstadt kannst du es für etwa 50 Cent an Straßenständen kaufen. Wir wetten, dass es dir schmecken wird, also auf gehts!
Vietnamesische Frühlingsrollen alias Guo Cuon
Vermutlich hast du diese Röllchen schon mal gesehen! Das eng gerollte Reispapier ist gefüllt mit Garnelen oder Schweinefleisch, Gemüse und dünnen Reisnudeln, und wird mit einer Erdnusssoße serviert, die dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen wird. SO. LECKER. Schon für einen Euro findest du diesen leckeren Snack in Restaurants in ganz Vietnam. Schnapp dir jedoch eine Serviette, sonst kannst es sehr leicht sein, dass du dich vollkleckerst!
Mangokuchen alias Bánh Xoài
Dieses Dessert ist doppelt enttäuschend, da es weder Mangos enthält, noch ein Kuchen ist. Stattdessen handelt es sich um ein Bällchen aus Klebreis, das mit Erdnüssen und Zucker gefüllt ist – ich wette, das hast du nicht erwartet! Anscheinend trägt das Bällchen diesen Namen, da seine Form an einen Mangokern erinnert. An Straßenständen in Hoi An kannst du für weniger als einen Euro herausfinden, ob du dem zustimmst. Oder du kaufst dir ein eingepacktes Bällchen bei 7-11 oder im Supermarkt. Doch Vorsicht, wenn du zu viele davon isst, bekommst du einen ganz schönen Zuckerschock!
Schnecken alias Ốc
Wir wissen, was du jetzt denkst. Du bist doch nicht den ganzen Weg nach Asien gereist, um Schnecken zu essen! Dabei sind diese in Vietnam eine beliebte Delikatesse. Ốc ist eine günstige und weniger ausgefallene Art, Schnecken zu essen, als in Frankreich. Im ganzen Land wird es unterschiedlich zubereitet, doch wenn du es auf der Vinh Khanh Street in Saigon findest, mitsamt einer göttlichen Kokosnuss-Curry-Soße, SCHLAG ZU! Trink dazu ein Bierchen und dann gehts frisch gestärkt weiter. Sag uns Bescheid, ob die Vietnamesen oder die Franzosen in Sachen Schnecken die Nase vorn haben.
Gedämpfter Klebreis alias Xôi
Fragst du dich, was die Vietnamesen zum Frühstück essen? Zu ihrem geliebten Kaffee gibt es meistens süßen Klebreis. Also schnapp dir eine Schüssel Xôi, und ergänze sie mit Toppings deiner Wahl: entweder herzhaft (Mungobohnen, Schalotten, Schwein, Hähnchen) oder süß (weißer Zucker, Kokosnuss, gehackte Erdnüsse). Was ein perfekter Start in den Tag! Auch Xôi bekommst du für weniger als einen Euro an Straßenständen und auf Märkten im ganzen Land.
Pho
Pho ist vermutlich das weltweit bekannteste vietnamesische Gericht, weil es einfach so pho-ntastisch ist (sorry, musste sein). Pho ist eine wundervoll intensive Brühe, die mit Reisnudeln, Basilikum, Koriander, Minze, Limette, Sprossen und Hähnchen oder Rind ergänzt wird. Es ist im ganzen Land beliebt, jedoch gibt es zwischen Norden und Süden Unterschiede bei der Zubereitung.
In Nordvietnam benutzt man für Pho breitere Nudeln und viele Frühlingszwiebeln, während in Südvietnam die Brühe etwas süßer ist, und mehr Kräuter und Sprossen verwendet werden. Wo auch immer du das Gericht probierst, solltest du ihm deine ganze Aufmerksamkeit widmen. Also such dir ein schönes Restaurant und nimm dir Zeit, deine Nudeln in Ruhe zu schlürfen.
Cau Lau
Cau Lau ist ein trockenes Nudelgericht, dass du nur in Hoi An findest. Die Legende besagt, dass zur Zubereitung Wasser aus einem traditionellen Cham Brunnen benutzt werden muss, und dass das Gericht im Obergeschoss gegessen werden muss. Ja, du hast richtig gelesen, wenn du Cau Lau essen möchtest, musst du ins zweite Stockwerk des Restaurants. Dieses trockene Nudelgericht besteht aus Schweinefleischscheiben und Gemüse samt Schweinekruste oder Reiscrackern als Topping. Cau Lau ist ein absolutes Muss bei einem Besuch in Hoi An. Ich hoffe also, du hast keine Höhenangst!
Vietnamesisches Schweinesandwich alias Banh Mi Thit
Auf der Suche nach etwas anderem als einer heißen Schüssel Nudeln? Das ist Banh Mi Thit genau das richtige für dich! Das epischste Sandwich ganz Asiens besteht aus vietnamesischem Baguette, Hähnchenleberpastete, frischem und eingelegtem Gemüse, Koriander und Schweinefleisch, und einer Auswahl an leckeren Soßen. Im ganzen Land gibt es Banh Mi für etwa 30 000 VND. Probiere auf jeden Fall die verschiedenen Fleischsorten und Soßen, denn wenn du erstmal eins gekostet hat, folgt das zweite Sandwich bestimmt kurze Zeit später.
Vietnamesische Crêpes alias Bánh Xèo
Bánh Xèo bedeutet „brutzelnder Kuchen“, doch wie du vermutlich bereits vermutet hast, handelt es sich auch hier nicht um einen Kuchen (die machen sich einfach gerne über uns lustig!). Die vietnamesische Version des Crêpes ist nach dem Geräusch benannt, das der Pfannkuchenteig macht, wenn er die heiße Pfanne berührt. Im Normalfall wird er mit Scheiben leckeren Fleischs (Schwein oder Hähnchen) und Gemüse gefüllt, und mit Sprossen, Koriander und Mungobohnenpaste vollendet. Diesen Goliath von einem Crêpe, der dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen wird, kannst du überall in Vietnam finden, doch besonders beliebt ist er in Ho Chi Minh City.
Rinder-Gemüse-Eintopf alias Bo Kho
Falls es während deines Aufenthaltes in Vietnam regnet (vermutlich eher in der Regenzeit zwischen Mai und Oktober), mach es dir einem Restaurant gemütlich und bestell Bo Kho. Der langsam gegarte Eintopf mit Rind und Gemüse wird mit getoastetem Baguette serviert. Mhmmm. Er ist unglaublich lecker und wird dich direkt aufwärmen. Du findest ihn auf fast jeder Speisekarte für etwa 65 000 VND.
Eierfrühstück alias Op La
Lust auf ein sättigendes Frühstück? Steh früh auf, such dir deinen Weg durch die Stadt, in der du gerade bist, und bestell dir in einem Restaurant ein herzhaftes Op La. Dieses besteht aus Spiegeleiern, gegrilltem Gemüse, Schinkenscheiben und Würstchenstücken, serviert in deiner eigenen Pfanne und mit vietnamesischem Baguette. Das gibt dir definitiv genug Kraft für den Rest des Tages!
Scharfe Rindersuppe alias Bun Bo Hue
In der Kaiserstadt des Landes, Hue, bekommst du eine riesige Suppe mit den interessantesten Zutaten für nur einen Euro. In der Brühe aus Schweine- und Rinderknochen, Garnelenpaste und Zitronengras schwimmen unter anderem Nudeln, Brisketscheiben, Krabbenfleisch und Würfel gelierten Schweinebluts (die etwas aussehen wie brauner Tofu). Es scheint fast, als hätte der Koch einfach eine Handvoll zufälliger Zutaten in einen Topf geschmissen und gesagt „Voilà, guten Appetit“. Doch eigentlich schmeckt die Suppe toll, eine interessante Kombination aus scharf, süß und sauer, alles in einer Schüssel. Also Augen zu und durch.
Die vietnamesische Kultur
Fakten über Vietnam
- In Vietnam liegt die größte Höhle der Welt, Son Doong
- Vietnam hat viele Strände und eine sehr lange Küste
- In Vietnam liegen acht UNESCO-Welterbestätten
- Das vietnamesische Neujahr wird im Februar zelebriert und ist der wichtigste Feiertag des Landes
- Das Spiel mit Wasserpuppen ist eine beliebte Kunstform
- Hoi An ist seit dem 15. Jahrhundert einer der wichtigsten Handelshäfen Vietnams
- In Vietnam sind mehr Motorräder gemeldet als Autos
- 37% der Cashewnüsse weltweit kommen aus Vietnam
- Schlangenwein ist ein weit verbreitetes Getränk in Vietnam, dem nachgesagt wird, dem Konsumenten Gesundheit und Vitalität zu bringen
- Vietnam ist der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt nach Brasilien
- Der Name „Vietnam“ wurde ursprünglich getrennt geschrieben als „Viet Nam“
Die Sprachen Vietnams
Die große Mehrheit der vietnamesischen Bevölkerung spricht Vietnamesisch, die offizielle Nationalsprache des Landes. Außerdem gibt es einige Minderheitensprachen, die in bestimmten Regionen gesprochen werden, wie zum Beispiel Tàv im Nordosten und Mường in den Bergregionen des Nordens.
Von allen Fremdsprachen ist Französisch die am meisten verbreitete, was auf die Kolonialisierung des Landes durch Frankreich zurückzuführen ist.
Ist Vietnam sicher?
Vietnam strotzt vor Energie. Trotz seiner turbulenten Geschichte ist es ein Land voller Leben, in dem tausende Motorräder die Straßen füllen, und Marktverkäufer den lieben langen Tag schreiend ihre Preise und Angebote verkündigen. Es sei jedem zu empfehlen, die Straßenmärkte zu besuchen, mit den Einheimischen zu essen, und über die Vergangenheit des Landes zu lernen, um das Beste aus seinem Aufenthalt zu machen. Vietnam ist größtenteils sicher, nichtsdestotrotz sei natürlich zu sagen, dass Reisende immer auf ihre Umgebung achten sollten, egal, wo sie sind. So liegt das größte Sicherheitsrisiko wohl bei den Tricksern und Taschendieben. Wenn du jedoch auf dein Hab und Gut Acht gibst und stets ein bisschen Vorsicht walten lässt, solltest du bei deiner Reise durch Vietnam keine Probleme haben.
Reisetipps für Vietnam
Empfehlungen von Sarah Funk
Lerne durch Apps wie Couchsurfing Einheimische kennen
Einheimische kennenzulernen ist eines der besten Dinge, die du tun kannst, um deine Reiseerfahrung aufs nächste Level zu heben. Diese können dir nämlich die Hotspots zeigen, die in Reiseführern nicht zu finden sind, und dir außerdem beim Handeln auf dem Markt helfen, da sie die Sprache sprechen. Außerdem beantworten sie dir meist gerne etwaige Fragen über ihre Kultur.
Mit „Danke“ in der Landessprache kommt man weit
Schon wenn du nur wenige höfliche Dinge auf Vietnamesisch sagen kannst, wird das dich um einiges weiterbringen, vor allem als Amerikaner, da das Land sich immer noch vom Vietnamkrieg erholt. „Danke“ heißt auf Vietnamesisch „cảm ơn”, was wie „come on“ ausgesprochen wird. Wenn du es sagst, solltest du dabei deinen Kopf leicht neigen.
An Straßenständen essen
Das beste Essen Vietnams findest du mitunter auf Märkten und an Straßenständen. Hierbei folge ich meistens meiner Nase. Wenn etwas unglaublich riecht, ist es meistens frisch und super lecker. Iss nichts, das aussieht, als läge es schon eine Weile herum. Bestelle nur Gerichte, die vor deinen Augen zubereitet werden. Dann sollte nichts schiefgehen.
Lerne vor deiner Reise über die Geschichte Vietnams
Vieles, was Vietnam heute ausmacht, ist ein direktes Ergebnis des Vietnamkriegs. Manchmal wirkt es sogar so, als herrsche immer noch ein interner Disput zwischen Norden und Süden. Du solltest auch vor Einheimischen nie über den Krieg reden, es sei denn, diese sprechen ihn selbst an. Eine tolle Art, darüber zu lernen, ist ein Besuch im War Remnants Museum in Ho Chi Minh City, doch nichtsdestotrotz wäre eine gewisse Recherche im Voraus empfehlenswert.
Kauf dir eine SIM-Karte
Wenn du möchtest, dass dein Handy überall in Vietnam funktioniert, solltest du dir bei deiner Ankunft eine SIM-Karte von Vinaphone kaufen. Dieser hat die beste Abdeckung aller vietnamesischen Anbieter, und für einen Monat hat mich die Karte samt unbegrenztem Datenvolumen nur um die 7 Euro gekostet. Die Karte kannst du entweder am Flughafen kaufen (wo sie allerdings etwas teurer ist), oder in der Vinaphone-Filiale in der Stadt. Du solltest auf jeden Fall auch sichergehen, dass dein Handy freigeschaltet ist, sonst wird die Karte nicht funktionieren. Um dein Handy freizuschalten, kannst du in deinem Heimatland deinen Mobilfunkprovider anrufen und ihn bitten, dies aufgrund deiner Reise temporär zu tun.
Sei vorsichtig, wenn du ein Motorrad mietest
Aufgrund der schlechten Einhaltung von Verkehrsregeln gibt es jeden Tag tödliche Motorradunfälle in Vietnam, bei denen nicht selten Touristen involviert sind. Die Einheimischen fahren mit ihren Rädern auch oft auf dem Bürgersteig, wenn die Straßen zu voll sind, was die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls natürlich weiter erhöht. Du solltest auf jeden Fall gut auf deine Umgebung achten. Wenn du nie zuvor Motorrad gefahren bist, ist jetzt nicht die Zeit, es zu lernen. Nimm dir stattdessen ein Uber oder ein Taxi für weniger als einen Euro. Auch wenn es oft heißt, ein gemietetes Motorrad sei ein wichtiger Bestandteil einer Asienreise, denk bitte gründlich über deine Erfahrung und Sicherheit nach, bevor du dich dafür entscheidest.
📷: @izaak_lewis
Sei vorsichtig, wenn du die Straße überquerst
Das Überqueren einer Straße in Vietnam ist eine der gruseligsten Erfahrungen, die ich mir vorstellen kann. Okay, das war vielleicht ein bisschen zu dramatisch, aber ernsthaft – pass auf! Es gibt keine Zebrastreifen und Motorräder werden nur dann abbremsen oder stehenbleiben, wenn du quasi schon unter ihrem Reifen liegst. Die beste Art und Weise, hier eine Straße zu überqueren, ist es, zu warten, bis ein Einheimischer es tut, und ihm dann hinterherzulaufen. So schaffst du es sicher auf die andere Seite.
Geh auf günstige mehrtägige Touren
Eine der coolsten Sachen an Vietnam war für mich, wie günstig die mehrtägigen Touren waren. Um diese zu buchen, schau bei einer der vielen Tourveranstalter vorbei, die Büros in jeder größeren Stadt haben. Meistens ist auch egal, für welchen der Veranstalter du dich entscheidest, da deine Gruppe vermutlich sowieso mit Reisegruppen anderer Firmen zusammengeschlossen wird. Also vergleiche am besten die Preise und entscheide dich für das beste Angebot. Schau auf Hostelworld nach den besten Hostels, um deine Reise von okay auf unvergesslich upzugraden.
Packliste für Vietnam
Je nachdem, wann du nach Vietnam reist und welchen Teil des Landes du besuchst, verändert sich auch deine Packliste. Wenn du im Norden bist, können die Temperaturen auf 17 Grad fallen, im Süden auf bis zu 35 Grad steigen. Der Norden ist generell eher trocken und der Süden eher feucht. Denk daran, wenn du Kleidung einpackst.
Folgendes solltest du jedoch auf jeden Fall einpacken:
- Gutes Schuhwerk, da die Straßen mitunter ziemlich löchrig sind
- Eine Regenjacke (besonders, wenn du zwischen Mai und Oktober dort bist)
- Ein Mückenspray mit hohem DEET-Gehalt
- Ein Reiseadapter
- Eine Handyhülle mit eingebautem Ersatzakku oder ein externer Akku (besonders, wenn du viele Fotos mit deinem Handy machst)
- Wanderstiefel (besonders, wenn abenteuerliche Vorhaben auf deiner To-Do-Liste stehen)
- Sonnencreme
- Ein bequemer Rucksack
- Eine Sonnenbrille
- Erste-Hilfe-Täschchen
- Tampons – Wenn du zu dieser bestimmten Zeit des Monats verreist und nicht gerne Binden verwendest, solltest du dir einen Vorrat an Tampons mitbringen, da diese in Vietnam schwer zu finden sind.
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